18.02.2001 bis 04.03.2001
Der Zuckerhut gehört zu den bekanntesten Wahrzeichen Rio de Janeiros. Der 395 Meter hohe
Granitfelsen steht auf einer kleinen Halbinsel direkt am Eingang der Guanabara-Bucht zwischen den
Stadtteilen Leme und Urca.
Im Jahre 1817 wurde der Zuckerhut zuerst von einer Engländerin bestiegen. Seit 1912 erreichen Besucher erreichen den Gipfel mit einer Seilbahn. Zunächst war ein deutsches Model im Einsatz, seit 1972 ist eine italienische Seilbahn installiert. Die Fahrzeit mit der Seilbahn beträgt nur sechs Minuten. bisher hat es noch nie Unfalle gegeben. Die erste Etappe endet auf dem Gipfel des Mono da Urca der ca. 220 Meter hoch ist. Von dort aus bietet sich bereits ein guter Ausblick über Rio, außerdem findet man hier Restaurants und Geschäfte. Auf dem Gipfel des Zuckerhuts hat man zwar eine noch bessere
Aussicht, allerdings befinden sich dort nur noch ein kleines Souvenirgeschäft und ein Kiosk.
Seinen Namen hat der Zuckerhut angeblich erhalten, weil seine Form die Portugiesen an die Form
ihres Zuckerbrots erinnerte - "Pão de Açúcar" bedeutet wörtlich übersetzt "Zuckerbrot".
Aussicht vom Zuckerhut
Der portugiesische König Dom João richtete 1808 den
Botanischen Garten ein, um tropische Pflanzen für
eine Nutzung in seinem Heimatland zu
akklimatisieren.
Der Garten ist 141 ha groß und grenzt an den
Tijuca-Nationalpark. Der zur Hälfte bewaldete Park
beherbergt an die 7000 verschiedene Pflanzen- und
140 Vogelarten. Beeindruckend sind unter anderem die
Allee mit den bis zu 30 Meter hohen Königspalmen und
die Riesenseerosen mit bis zu einem Meter
Blattdurchmesser, die ein zehnjähriges Kind tragen
können.
Blick vom Jardim Botânico zum Corcovado
In der Zeit von 1964 bis 1976 wurde die "Caledral Metropolitana" - wie São Sebastião auch genannt
wird - erbaut. Der Architekt ließ sich angeblich von den mexikanischen Pyramiden inspirieren. Der
Kegel hat einen Durchmesser von 100 Metern und ist 80 Meter hoch, die Kathedrale bietet Platz für
20.000 Gläubige. Sie war allerdings bisher erst einmal richtig voll als der Papst 1991 eine Messe las.
Es gibt große Meinungsverschiedenheiten zwischen Architekturkritikern und den Bürgern von Rio bezüglich des ausgefallenen Designs. Viele sagen, die Kathedrale sähe aus wie ein Vulkan oder ein
umgedrehter Blumentopf.
Gegenüber der Kathedrale stehen die drei Gebäude der staatlichen Ölgesellschaft, der
Entwicklungsbank und der Nationalen Hypothekenbank. Das Gebäudetrio wird von den Cariocas oft
als "Bermuda Dreieck" bezeichnet, da Steuergelder und Finanzmittel hier auf ungeklärte Weise zu
verschwinden scheinen.
Viele Touren zum Corcovado fahren zunächst an der Aussichtsplattform Mirante Dona Marta vorbei, die in 363 Metern Höhe ungefähr auf der Hälfte der Strecke liegt. Von hier aus starten auch Hubschrauberrundflüge um die Statue.
Der Corcovado liegt mitten im Regenwald des Tijuca-Nationalpark, dem größten städtischen Nationalpark der Welt. Es gibt viele Möglichkeiten hinaufzugelangen. Wer möchte, kann zu Fuß hinaufgehen, jedoch sollte man dann ungefähr sechs Stunden Fußmarsch und das Risiko eines Überfalls durch unangenehme Zeitgenossen einkalkulieren. Eine weitere Möglichkeit ist die schweizerische Zahnradbahn. Oder man nimmt sich einfach ein Taxi.
Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt steht in 704 Metern Höhe auf dem Corcovado (übersetzt: "der
Bucklige"). Die Statue von Cristo Redentor ("Christus, der Erlöser") ist 30 Meter hoch und 1145
Tonnen schwer. Sie ist aus Beton gefertigt und mit Speckstein überzogen. In ihrem Sockel ist eine
kleine Kapelle eingebaut, in der jeden Sonntag eine Messe gelesen wird. Nach Einbruch der Dunkelheit
ist sie beleuchtet.
Ursprünglich sollte die Statue 1922 zur Hundertjahrfeier der Unabhängigkeit errichtet werden, es
dauerte jedoch noch neun Jahre bis zur Fertigstellung.
Seit 1884 kann man mit einer - damals noch dampfbetriebenen Zahnradbahn den Corcovado
hinauffahren. Seit 1979 fährt ein Schweizer Model. Mit einem Taxi kann man bis auf einen Parkplatz
direkt am Fuße der Statue fahren. Von dort aus sind es nur noch 220 Stufen bis zur eigentlichen Statue.
Die Cariocas sind fest davon überzeugt, dass der liebe Gott Brasilianer gewesen sein muss. In sieben
Tagen hat er die Welt erschaffen, und am achten Tag hat er sich Rio de Janeiro gewidmet.
Die fleißigen Helfer, die mich die Treppen rauf getragen haben.
Einige der 220 Stufen.
Aussicht vom Corcovado
Das Stadion wurde 1950 nach einer Rekordbauzeit von nur zwei Jahren fertig gestellt. Damals fasste es 200.000 Zuschauer und war damit das größte Stadion der Welt. Allerdings wurde diese Zuschauerzahl auch nur einmal (beim Endspiel der Weltmeisterschaft) erreicht. Mittlerweile
wurde es verkleinert und fasst noch ca. 88.000 Zuschauer.
Beim Endspiel der Fußballweltmeisterschaft 1950 standen sich am 16. Juli Uruguay und Brasilien im
Maracanã-Stadion gegenüber. Für Brasilien hätte ein Unentschieden genügt, um Weltmeister zu
werden. Die Mannschaften trennten sich 2: 1 für Uruguay, die damit zum zweiten Mal Weltmeister
wurden. Die brasilianischen Zuschauer waren fassungslos.
In dem zoologischen Garten bekommt man einen Einblick in die brasilianische Tierwelt. Unter den
knapp 2400 Zoobewohnern befinden sich Krokodile, Papageien, Tukane, Gürteltiere und
Ameisenbären. Geier und Reiher kommen freiwillig in den Zoo und nisten in den Baumkronen.
Im Jahre 1997 verstarb der berühmteste Bewohner des Zoos, der Schimpanse "Tião". Bei den
Gouverneurswahlen wurde der Affe einmal als Protestkandidat aufgestellt. Tatsächlich erhielt er die
dritthöchste Stimmenanzahl. Gerüchten zufolge soll demnächst sein Nachfolger "Pipo" kandidieren.
Ein schönes Beispiel dafür, wie ernst die Cariocas die Politik ihres Landes nehmen.
Vor der Erbauung des Sambódromo fand der Karneval in Rio an verschiedenen Straßen und
Plätzen statt, was alljährlich logistische Probleme und Platzmangel mit sich brachte. Daher wurde
im Jahr 1984 die Karnevalsarena gebaut.
Entworfen wurde sie vom deutschen Architekten Oscar Niemeyer. Die Arena ist 700 Meter lang und bietet 85.000 Quadratmeter Fläche für die Paraden. Die Tribünen sind bis zu 19 Meter hoch
und fassen bis zu 100.000 Zuschauer.
Der Bau der Arena wird übrigens von den meisten Cariocas sehr argwöhnisch betrachtet. Früher
war der Karneval eine offene und kostenlose Veranstaltung. heute können sich die meisten
Einwohner Rios die teuren Karten nicht leisten. Trotzdem ist der Karneval keine reine
Touristenveranstaltung. Für viele Einheimische ist es der Höhepunkt des Jahres, sie sparen das
ganze Jahr, um sich eine Karte kaufen zu können.
Hinter dem Karneval in Rio verbirgt sich hartes Training und viel Arbeit. Jede Sambaschule, die "Escolas", wählt jedes Jahr ein Motto für ihre Parade, meisten geht es um Politisches oder
Historisches. Dieses Motto wird in aufwendigen Kostümen und Wagenbauten, ausgeklügelter Choreographie und mit passender Musikuntermalung in Szene gesetzt.
Die meisten Schulen arbeiten das ganze Jahr an ihrem nur knapp neunzig Minuten langen Auftritt. Eine Parade besteht aus bis zu 5000 Personen, alleine die "Bateria" - die Schlagkapelle, die den Samba spielt -
besteht aus mehreren hundert Leuten. Die Musik ist immer live. Die riesigen Wagen werden
von Hand geschoben, motorisierte Fahrzeuge sind nicht zugelassen.
Jede Parade wird von einer strengen Jury nach vielen Gesichtspunkten beurteilt, die Schulen sind in Ligen eingeteilt. Beurteilt werden unter anderem die Kostüme und Wagen, aber auch der reibungslose Ablauf der Parade. Der Karneval
dauert von Samstag bis Dienstag, am Sonntag und Montag treten die Schulen der sog. "Grupo Especial" auf. d.h. die beste Liga. Am Samstag nach Karneval präsentieren
die drei besten Schulen ihre Parade noch einmal.
Ein besonderer "Running Gag" sind die Reinigungskäfte, die nach jeder Parade durch die Arena gehen und fegen. Sie ernten viel Applaus für ihre Arbeit und macher Straßenfeger fühlt sich duch die ausgelassene Stimmung zum Comedian insperiert.
Während in der Innenstadt Rios zu Karneval fast der Ausnahmezustand herrscht, geht es weiter außerhalb gelassener zu. An den weniger touristischen Stränden merkt man praktisch keinen
Unterschied. Man kann also durchaus zur Karnevalszeit in Rio sein und sich dem Trubel entziehen.
Oder - so machen es die Cariocas - zum Feiern in die Innenstadt gehen und sich hinterher am Strand
davon erholen.
An der Copacabana beschränken sich die Feierlichkeiten auf einige Veranstaltungen,
die von den Hotels oder Retaurants organisiert werden. Oder einige aufgedrehte Einheimische
ziehen spontan durch die Straßen.
Der im Stadtteil Santa Teresa gelegene Park wurde im Dezember 1997 eröffnet. Obwohl der Name eher eine archäologische Grabungsstätte vermuten lässt, handelt es sich um eine geschickt in Szene
gesetzte Ruine einer Villa.
Jahrzehnte lang lag die Villa ungenutzt am Gipfel eines Hügels, von ganz Rio aus sichtbar. Anstatt die Ruine ganz abzureißen oder zu rekonstruieren wurde das ausgehöhlte Gebäude in eine Art "Open-Air Lokal"
für Bankette, Modenschauen oder andere Veranstaltungen umgewandelt.
Direkt neben der Ruine befindet sich in einem Garten ein kleines Museum, das "Museu Chácara do Céu". Zu den Höhepunkten der Sammlung gehören ein chincsisches Rennpferd aus dem siebten
Jahrhundert, ein persischer Teppich und indische Malereien aus dem 18. Jahrhundert, sowie Gemälde
von Monet, Modigliani und Picasso.
Das Hard Rock Cafe in Rio de Janeiro wurde im Juni 2000 eröffnet und ist das 108. Hard Rock Cafe der Welt. Es ist im obersten Stockwerk eines Einkaufszentrums im Stadtteil Barra da Tijuca untergebracht. Das Restaurant hat eine Fläche von 2000 Quadratmetern, dazu kommen weitere 3000 Quadratmeter Terrasse. Bei Veranstaltungen fasst das Cafe bestuhlt 560 und unbestuhlt 1600 Personen.
Strand von Copacabana
In Rio befinden sich ca. 85 km Strände. Der Strand von Copacabana (übrigens ein Stadtteil von Rio) ist wohl der bekannteste, obgleich er nicht der schönste und schon gar nicht der längste ist.
Der Strand von Copacabana ist 4,5 km lang. Wie alle Strände von Rio ist er keine reine
Touristenattraktion, man trifft hier ebenso viele Einheimische. Viele Hotels prägen die Skyline
von Copacabana, es gibt nur noch ein einziges Privathaus. Der Strand ist in seiner jetzigen
Größe nicht natürlich. Durch ein Landgewinnungsprojekt ist er verbreitert worden, so dass
genug Platz für eine breite Straße und großzügige Fußgängerwege geschaffen wurde.
FKK und "oben ohne" sind an den meisten Stränden Rios unerwünscht, andererseits wird
allerdings jeder noch so fadenscheinige Bikini akzeptiert. Für die sehr knappe Badekleidung
der Frauen haben die Cariocas eine sehr treffende Bezeichnung - "fio dental", zu deutsch:
Zahnseide.
Der längste Strand Rios ist im Stadtteil Barra da Tijuca. Der Strand ist dort 18 km lang und die
Wasser- und Sandqualität um ein vielfaches besser.
Als das Copacabana Palace 1923 eröffnet wurde, stand es in fast dörflicher Umgebung. Es war das erste Strandhotel Rios. Auch wenn die Umgebung des Hotels heute weitgehend mit anderen "Bettenburgen"
zugepflastert ist, hat sich das Haus den Charme der zwanziger Jahre bewahrt.
In dem Hotel residierten bereits Berühmtheiten wie Marlene Dietrich, Franklin Roosevelt oder Eva Perõn, auch heute noch zählt es zur ersten Adresse bei den Reichen und Berühmten der Welt.
Übrigens wurde das Copacabana Palace durchweg aus deutschem Zement errichtet, die
kunstvollen Lüster stammen aus Böhmen in der Tschechischen Republik.
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